Memo zu Pfarrer
August Constantin ENDE
1879
am 28. Dezember
Der Selbstmord des Pastor Ende.
Viele Schulden. Zu gut um Pachtgelder usw. einzutreiben.
Der Vater seiner Schwiegertochter, Gärnemann aus
Cölleda, Inspektor an der dortigen Sparkasse, wollte
nach einer sehr heftigen Aussprache mit Pastor Ende, die
finanziellen Angelegenheiten regeln. Pastor Ende ist darüber
sehr erregt und aufgebracht. Er geht noch zu einem Besuch
auf's Schloß. Er sagt noch: "Ich gehe auf's
Schloß und komme nicht wieder." Er dachte wohl
an den Wallgraben und an Selbstmord. Nach einiger Zeit,
kam er heim und legte sich ins Bett.
Es war ihm nichts anzumerken. Mitten in der Nacht, wurde
seine Frau durch ein merkwürdiges Röcheln geweckt
und als sie sich im Finstern bis zum Bette ihres Mannes
fühlte, fasste sie in etwas Warmes und Klebriges.
Sie machte Licht und sah ihren Mann in seinem Blute liegen.
Der Pastor hatte sich mit seinem Rasiermesser, die Pulsadern
und die Kehle durchgeschnitten. Wegen der damaligen Ansichten,
die untersagten, Selbstmörder kirchlich zu bestatten,
beschlossen seine Söhne die Beisetzung in aller Stille
vorzunehmen. Ganz früh, noch in der Dämmerung,
war die Beerdigung. Die Söhne auch Pastoren, trugen
keine Talare. Es wurde keine Trauerrede gehalten. Es wurden
keine Lieder gesunden, bis auf: "Es ist bestimmt
in Gottes Rat", und das Vaterunser wurde gesprochen.
v.
Müller-Schubart (der Schlossbesitzer) setzte durch,
dass die Glocken geläutet wurden. Es gingen sehr
viel Gemeindemitglieder mit zur Beerdigung.
Sehr bald nach der Beerdigung, drängten die Gläubiger
und es kam zur Zwangsversteigerung. Der Erlös war
sehr gering, doch sind die Gläubiger zufrieden.
Der älteste Sohn, Pastor in Roldisleben (Nachbargemeinde
- Feldwegmäßiggesehen). bat flehentlich, ihm
die Pfarrstelle in Ostramondra zu übertragen, er
wollte die Schulden abzahlen........
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