Glemorangie Port
Wood Finish 43% - Single
Malt Scotch Whisky - Endlagerung in Portweinfässern
- Tain, am Durnoch Firth

Der Whisky:
Bei diesem Malt Whisky
herrschen Bourbon und Portweinfass Einflüsse vor. Mit etwas Wasser entwickeln
sich Gewürznoten.
Der Abgang ist sanft, weich und lang.
Die Destillerie:
Ihr Name, ganz gegen
alle Regeln, auf der drittletzten Silbe betont und >>glenmóranschie<<
ausgesprochen, bedeutet Tal der tiefen Ruhe. Sie liegt etwas ausserhalb nördlich
des Örtchens Tain zwischen der A9 und dem Durnoch Firth, von dem sie nur
durch die Bahnlinie Inverness - Wick getrennt ist. Sie zählt somit zu den
nördlichen Highlands.
1996 hat sie ihren ganzen Namen der Firma, der sie gehört und deren berühmtestes
Produkt sie herstellt, gegeben. Die Aktiengesellschaft Macdonald Martin
Destilleries, in deren Besitz sie über Macdonald & Muir seit
1921 war, entschloss sich, sie in Glenmorangie plc umzubenennen. Ihr gehören
auch die Brennereien Glen Moray und seit dem Frühjahr 1997 die Ardbeg
Distillery aus Islay.
Zur Bekanntheit und zur einmaligen Stellung der Brennerei haben viele Faktoren
beigetragen, natürliche Voraussetzungen ebenso wie eine konsequente Produktphilosophie,
die wiederum entschieden und sorgfältig an den natürlichen Gegebenheiten
festhält.
Das Wasser der Brennerei stammt aus den Firmeneigenen Quellen im Tarlogie-Forst,
ist außergewöhnlich mineralhaltig und besonders hart - also so,
wie es von anderen Brennereien nicht geschätzt wird. Die mittlerweile
acht stills sind
die höchsten in Schottland überhaupt und deshalb geeignet, einen
leichten Malt zu produzieren. Die Lage am Meer sorgt für eine sanft salzige
Note im fruchtigen, delikaten Malt, der überdies durch eine konsequente
Faßpolitik, ein durchdachtes wood
management, geformt wird. Der 10jährige und der 18jährige Single
Malt werden ausschließlich in Bourbonfässern gelagert, deren Holz
die Firma selbst in den USA kauft, wo sie zuerst Bourbon abfüllen lässt,
ehe die Fässer nach
Schottland verschifft werden.
Teil des rigiden >>Holzregimes<< ist aber auch, daß man mit anderen Fässern
experimentiert und den Malt entweder ganz in einem ungewöhnlichen Faß lagert
oder ihn nach der normalen Reifung im Bourbonfaß in einem zweiten Faß nachreifen
lässt - ein Verfahren, das mittlerweile Schule macht und auch von anderen Brennereien
nachgeahmt wird. Diese Versuche fanden ihren Niederschlag in vielbeachteten,
teils sehr limitierten und entsprechend teuren Sonderabfüllungen von Glenmorangie
aus Port-, Madeira- und Rotweinfässern. Einige stammen natürlich
aus Tain im Rhonetal, aber es gab in sehr kleiner Menge auch einen Glenmorangie
Claret, der in einem >>Mouton Rotschild<< Faß seine Politur erhielt, was
zwar nicht expressis verbis mitgeteilt wurde, sich aber Kennern durch die Gestaltung
des Labels erschloss.
Darüber hinaus werden mit den Herstellern von Marker´s Mark volle
Fässer getauscht, um herauszufinden, wie schottischer Malt in den USA bzw.
wie Bourbon in Schottland reift. So ungewöhnlich wie diese Aktivitäten ist
die Entscheidung, keinen Tropfen der Produktion der werbewirksam herausgestellten
>>sixteen Men of Tain<< außerhalb der eigenen Firma zu verwenden - wobei unterschiedliche
Ansichten drüber entstehen, ob der Glenmorangie komplett als Single Malt abgefüllt
wird oder doch ein Teil in die firmeneigenen Blend wie Highland Queen oder Baillie
Nicol Harvie geht. Dagegen steht fest, daß man den Whisky noch nie von
unabhängigen Abfüllern gesehen hat. Und fest steht auch, daß die Entscheidung,
ihn als Single Malt abzufüllen, schon ungewöhnlich früh getroffen wurde.
Dieser Mut wurde und wird dadurch belohnt, daß er in Schottland seine
Position als Nr. 1, in Großbritanien als Nr. 2und weltweit immerhin als
Nr. 5 hält.
Diese hätte der 1843 von einer Brauerei zur Brennerei umgebauten Destille
niemand prophezeit, am wenigsten Barnard, der sie 1887 besucht und
sie als die >>älteste und primitivste<< von allen von ihm
besuchten und beschriebenen hat. Doch kurz darauf wurde sie renoviert und modernisiert
und als erste überhaupt
mit einer internen Beheizung ausgestattet. Ihr Erfolg machte mehrere Vergrößerungen
und schließlich den Bau eines neuen still-Hauses notwendig.
Außer in den bereits genannten Abfüllungen gibt es ihn auch als cask
strengh, früher unter dem etwas eigenartigen Namen The Native
Ross-shire Glenmorangie, jetzt als High Proof. Die erwähnten,
ursprünglich nur als interessante Experimente gedachten Sonderabfüllungen führten
dazu, 1996 die finishings fest zu etablieren und eine Serie herauszubringen,
zu der ein im Port-, im Sherry- und im Madeira-Faß gelagerter Malt gehörte,
dessen Alter nicht genannt wurde. Ausschließlich für die Supermarktkette Sainsburry war
der 1997er vintage bestimmt, er gelangte dann aber doch in den freien
Handel, ebenso wie andere vintages (1963, 1971 und 1972).
Gleich mit einer ganzen Reihe von Novitäten wurden die Liebhaber dieses Malt
Ende 1998 beglückt, als in einer Art Offensive gleich fünf neue Produkte auf
den Markt kamen: Eine Special Reserve wurde aus Malts >>verheiratet<<,
die zwischen1980 und 1990 destilliert wurden. Der 1997 vintage entstammt
21 Jahre gelagerten Eichenfässern. Ebenso alt ist der Glenmorangie
Elegance,der sich in einem eleganten, mundgeblasenen Decanter präsentiert,
der von Kollegen der 16 craftmen aus Tain in der Glasbläserei Caithness
in Wick gefertigt worden ist. Schließlich gehörte zu den neuen ein weiterer finishing,
der nach 13 Jahren in amerikanischen Ex-Bourbon-Fässern in Sherry-, und zwar
Fino Sherry-Fässern nachgereift war und als 15jähriger Fino Sherry
Glenmorangie auf den Markt kam. Der Cellar 13 war der erste Single
Malt, der aus einem einzigen warehouse, eben dem Nr. 13 stammte.
Ein weiteres Highlight war 1998 eine Spezialabfüllung, die der damalige junge
Destillerie-Manager Dr. Bill Lumsden ausgewählt und persönlich signiert hatte;
er war der erste >>studierte<< und promovierte Brennmeister Schottlands und
ist mittlerweile verantwortlich für die Produktion und Kontrolle der Reifung
in allen drei Brennereien der Firma. Das aufziehende neue Millenium begrüßte
man mit dem Glenmorangie Millenium Malt, einem 12jährigen Whisky,
für den nur first fill-Fässer verwendet wurden, also Fässer,
in denen zuerst Bourbon reifte und die dann zum ersten mal für Malt eingesetzt
wurden.
Quelle: Das
Whisky Lexikon
von Walter Schobert
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